Hankehübel20
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Der Hankehübel

Der kleine Bruder des Gickelsbergs am östlichen Ortsrand von Goßdorf ist mit 330m deutlich niedriger. Auch er ist der Rest eines alten Vulkans.  Die Kollision Afrikas mit Europa vor ca. 30 Mio. Jahren ließ in unserer Heimat eine ganze Reihe von Vulkanen entstehen. Ein kleiner Rest des Basalts dieses Vulkans ist heute noch auf dem Weg zurück nach Goßdorf unterhalb des Berggipfels an der Oberfläche zu sehen.

Blicken wir nach Süden, so sehen wir am Horizont das Erzgebirge. Durch die Kollision Afrikas mit Europa wurde das alte, vor langer Zeit eingeebnete Variszische Urgebirge aus dem Erdmittelalter angehoben, im Süden mehr und im Norden nur wenig. Dadurch entstand die typische Pultscholle des Erzgebirges mit dem  steilen Abfall nach Böhmen und dem flachen Verlauf im Norden. Gleichzeitig brach das Egertal tief ein, Lava drang in großer Menge aus hoher Tiefe nach oben und formte das Böhmische Mittelgebirge. Die bis dahin flache kreidezeitliche Sandsteintafel des späteren Elbsandsteingebirges wurde im Süden ebenfalls leicht angehoben und zerbrach dabei. Deshalb finden wir die höchsten Sandsteingipfel im Süden, wie den Hohen Schneeberg (723 m) in Böhmen und den großen Zschirnstein (561 m).

Hätten wir im Erdzeitalter des Karbon, vor 340 Mio. Jahren, von hier aus nach Süden geblickt, wäre vor uns das Variszische Gebirge aufgestiegen, höher und mächtiger als die Alpen heutzutage. In den Tälern gediehen damals Farne und Schachtelhalme in der Größe heutiger Bäume.
 

Steinkohlenwald_Kuwasseg_1_

Im feuchten Tropenklima nahe des Äquators wachsen große Schachtelhalmwälder - die Quelle der Steinkohlelagerstätten in Europa und Amerika in der heutigen Zeit (2).

Karbon-320-Mio

Die Lage der Kontinente im Zeitalter des Karbon vor 320 Mio. Jahren - Goßdorf (rotes Kreuz) liegt in Äquatornähe nördlich des Variszischen Gebirges (1).

Hankehübel-1

Der Hankehübel - der kleinste der drei Vulkankegel in Goßdorf

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Blick vom Hohen Schneeberg nach Südwesten. Im rechten Bildteil fällt der steile Abfall des Erzgebirges nach Süden auf. In der Mitte und links im Bild sieht man die markanten Vulkankegel des Böhmischen Mittelgebirges.

Bildnachweis:

(1) - T.L. Moore,  C.R. Scotese, Paleomaps - Ancient Earth, iOS mobile Application
(2) - Joseph Kuwasseg „Steinkohlenwald“, Neuere Übergangsperiode, aus "Die Urwelt" von Prof. Franz Unger, um
       1850, Aquarell/Papier, Neue Galerie Graz am Universalmuseum Joanneum, Foto: UMJ